Machst du dir im Dezember Gedanken über das sich zu Ende neigende Jahr? Reflektierst du die großen und kleinen Dinge, die sich in diesen 365 Tagen ereignet haben? Deine Entwicklung und die mit ihr nachziehenden Veränderungen?
Ich habe mir eine ausführliche Jahresreflexion in den vergangenen Jahren zum Ritual gemacht - und das zählt definitiv zu meinen Lieblingsritualen. Mal früher, manchmal aber auch erst am Silvestertag, nehme ich mir ein paar Stunden Zeit, um gedanklich die Geschehnisse noch einmal in Erinnerung zu rufen, das Jahr bewusst abzuschließen und auf diesem Wege wichtige Lektionen fürs kommende Jahr mitzunehmen.
In diesem Blogpost möchte ich Anregungen mit dir teilen, die du für deine ganz persönliche Jahresreflexion nutzen kannst.
Zeit
365 Tage – da kann so einiges passieren! Mit jedem Jahr habe ich das Gefühl, dass die Zeit immer noch schneller vergeht – wie kann es eigentlich sein, dass schon wieder Weihnachten vor der Türe steht? Gleichzeitig erinnere ich mich teilweise erst durch Fotos an manche Momente, weil sie gefühlsmäßig einfach schon so wahnsinnig weit zurückliegen oder auch in Vergessenheit geraten sind.
Ziele
Für meine Reflexion nehme ich auch meine zu Jahresbeginn formulierten Ziele zur Hand. Ich mache mir bewusst, welche ich davon erreicht habe und bin auch ehrlich zu mir über jene, die ich nicht erfüllt habe. Ganz spannend ist hierbei, wie manche Ziele im Laufe der Zeit Bedeutung verlieren und durch neue ersetzt werden. Uns Ziele zu setzen, ist nämlich kein starrer Prozess. Genauso wie wir uns weiterentwickeln, reifer werden, ist es auch mit ihnen.
Erinnerungen
Ein weiterer Grund, wieso ich Jahresrückblicke so für mich entdeckt habe, ist, dass ich auf diese Art und Weise die Highlights der vergangenen Jahre auf einen Blick zusammen habe. Gerade eben habe ich mir zum Beispiel durchgelesen, was ich über das Jahr davor geschrieben habe und musste mehrmals schmunzeln. Es ist einfach eine schöne Erinnerung und zeigt dir deutlich, wie du in den Jahren gewachsen bist.
Weil auch die Jahresreflexion etwas sehr Individuelles ist, sind hier ein paar Ideen für dich.
Vorbereitung
Bevor du startest, vergewissere dich, dass dir ausreichend Zeit zur Verfügung steht und du einen Ort wählst, an dem du auch wirklich zur Ruhe kommen kannst. Zieh dich gerne zurück, dein Handy auf Flugmodus, sodass du nicht gestört wirst. Vielleicht möchtest du es dir mit Tee und Kerzenschein gemütlich machen oder zu Beginn erst mal eine Runde meditieren.
Wenn du dich bereit fühlst, schnapp dir Papier und Stift und begib dich auf eine Reise in die Vergangenheit – durch dein Jahr.
Jahresreflexion mit Fragen - für auditive Typen
Stell dir vor, du führst mit dir selbst ein Interview. Pick dir einfach die Fragen raus, die sich für dich stimmig anhören und beantworte sie dann ganz intuitiv. Sie sind absichtlich so gestellt, dass sie Spielraum für deine Interpretation lassen.
Kurz und knackig:
Wenn du dein Jahr mit einem Wort beschreiben würdest, welches wäre es?
Wie wäre der Titel von dem Buch (oder Film), das von deinem Jahr handelt?
Schöne Erinnerungen:
Welches positive Ereignis wirst du wohl dein ganzes Leben nicht mehr vergessen?
Was war dein schönster Tag oder Moment - und warum?
Wann hast du dich in diesem Jahr am freiesten gefühlt?
Wofür bist du dankbar?
Was hast du dir Gutes getan? (psychisch oder körperlich)
Persönliches Wachstum:
Worauf bist du dieses Jahr besonders stolz?
Welche Herausforderung hast du souverän meistern können?
Was hast du dieses Jahr gelernt?
Hast du die Ziele, die du dir zu Beginn des Jahres gesteckt hast, erreicht? Wenn nicht, was ist der Grund dafür?
Mitmenschen:
Wen hast du dieses Jahr besonders ins Herz geschlossen?
Welche Personen haben dich sehr inspiriert?
Veränderungsarbeit:
Was war die größte Veränderung des Jahres?
Was ist dir Negatives passiert? Und was kannst du dazu beitragen, dass es im neuen Jahr nicht noch einmal geschieht?
Womit hast du dieses Jahr aufgehört?
Was möchtest du mit dem Ende dieses Jahres zurücklassen? Und wie kann dir das gelingen?
Neues erfahren:
Gab es dieses Jahr ein erstes Mal für dich?
Welches Buch hat dich besonders inspiriert?
Welcher Song hat dein Jahr geprägt?
Bist du verreist? Wenn ja, was war das Highlight dieser Reise?
Was war die größte Überraschung für dich?
Jahresreflexion mit Fotos - für visuelle Typen
Nimm dein Smartphone zur Hand und scrolle durch deine Fotogalerie. Such dir für jeden Monat ein Foto aus, das für dich von besonderer Bedeutung ist. Gib dem jeweiligen Monat eine Überschrift und schreib dir in Stichworten auf, welche Erfahrungen dich dabei geprägt haben.
Jahresreflexion mit Journal - für kinästhetische Typen
Wenn du regelmäßig zum Stift greifst, um dein Notizbuch mit Gedanken zu füllen, dann blätter doch darin herum. Leg deinen Fokus auf die Emotionen, die du durch deine niedergeschriebenen Worte zum Ausdruck gebracht hast. Was fällt dir auf? Welche Stimmung war dieses Jahr vorrangig? Wovon ist deine Gefühlslage abhängig? Wann hattest du emotionale Hochphasen und wovon wurden diese hervorgerufen?
Weitere Ideen zur Jahresreflexion
Vielleicht bist du aber auch ein*e Kalender-Liebhaber*in und trägst dir alles darin ein. Interessant ist hier zum Beispiel, für welche Menschen in deinem Leben du dir viel Zeit genommen hast und was du mit ihnen unternommen hast. Dein Terminkalender erinnert dich eventuell auch an besondere Erlebnisse des vergangenen Jahres.
Du kannst natürlich auch die verschiedenen Methoden je nach Belieben miteinander kombinieren. Es ist deine Jahresreflexion, also gestalte sie so, wie du es willst.
Wofür das Ganze?
Vollkommen egal, wie dein Rückblick aussieht, nutze die Erkenntnisse daraus, um deinen Fokus im kommenden Jahr auf die für dich „richtigen“ Dinge zu legen. Sodass du aus dem alten nur mitnimmst, was hilfreich ist, was dir guttut und was du ausweiten möchtest. Diese intensive Auseinandersetzung mit dem vergangenen Jahr dient dir dazu, dich auf die Ausarbeitung deiner Ziele für die nächsten 12 Monate vorzubereiten. Und um dich in Folge dessen auf deine Zukunft vorzubereiten.
Ich wünsch dir viel Spaß beim Schwelgen in schönen Erinnerungen, Sammeln von wichtigen Lernerfahrungen und Zusammentragen von Inspiration für die Zukunft.
Alles Liebe Deine Sara
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