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Sara Mitterholzer

Tag #6 – Oh nein, Milchstau

Ganzen Tag geht es mir gut und dann plötzlich richtig heftiger Schüttelfrost, so wie ich ihn noch nie zuvor erlebt habe. Ich zittere am ganzen Körper, woraufhin mich Christoph mit einer Golddecke zudeckt und den Heizstrahler von Felix neben mir zum Bett stellt. Gleichzeitig spüre ich, wie ich glühe und fühle mich elendig. Mir ist nur nach Heulen, immerhin möchte ich doch unbedingt für unseren kleinen Mann da sein und dafür muss ich fit sein.


Meine Vermutung „Milchstau“ wird von unserer Hebamme bestätigt. Eine Stunde nachdem ich sie verzweifelt anrufe, ist sie schon zur Stelle. Und wir sind noch mal mehr voller Dankbarkeit, dass wir sie als Unterstützung haben. Sie leistet hier wirklich harte Arbeit und werkelt ordentlich an meiner Brust herum, um den Milchstau zu lösen. Gemeinsam probieren wir alles – von Brustmassage bis Stillen im Vierfüßler.


Obwohl ich so eine Gegnerin von Schmerzmittel bin, nehme ich es bereitwillig, weil ich einfach spüre, dass mein Körper das jetzt gerade braucht und nicht genügend Kraft hat, um ohne dem mit der Entzündung fertigzuwerden.


Auch wenn das gerade nichts an der Tatsache ändert, kommt der Milchstau vermutlich davon, dass Christoph morgen seinen ersten Arbeitstag hat und ich somit zum ersten Mal für ein paar Stunden allein bin. Und das, obwohl Felix noch nicht mal eine Woche alt ist. Ich dachte ja, dass ich seit der Heulattacke gestern besser damit umgehen kann, aber unterbewusst arbeitet das wohl nach wie vor heftig. Vielleicht versucht mein Körper etwas zu tun, damit Christoph doch noch länger bei uns zuhause bleibt. Rational weiß ich ja, dass es wichtig für ihn ist, seinen neuen Job morgen zu beginnen.


Meine Mama kommt am Abend auch noch nach meinem Anruf unter Schluchzen vorbei, um uns zu unterstützen. So liebe Menschen um mich zu haben, die für mich alles stehen und liegen lassen, bedeutet mir so viel und rührt mich einmal mehr zu Tränen.

So kann meine Mama auch Christoph ein bisschen entlasten und ich fühle mich sicherer, dadurch, dass sie da ist. In der Nacht kümmert sich Christoph dann super um mich und Felix und alle zusammen bekommen wir zumindest ein bisschen Schlaf.

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