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Sara Mitterholzer

Tag #12 - Absoluter Stillrekord

Schlaf: ca. 5h, 8h für Christoph

Mittlerweile passiert es mir immer öfter, dass ich während des Stillens in Seitenlage in der Nacht einschlafe. Vielleicht weil ich diesbezüglich langsam entspannter werde, vielleicht aber auch, weil ich einfach den Schlaf brauche. Jedenfalls bin ich wirklich froh, dass Felix auch in der Position trinkt, denn es ist einfach viel bequemer und praktischer so.


In der Früh ist mir sogar noch ein bisschen Schlaf vergönnt, weil Christoph mit Felix im Wohnzimmer ist. Das waren so ziemlich die einzigen zwei Stunden des Tages, die ich nur für mich war. Und ich habe sie in vollen Zügen genossen.


Am frühen Nachmittag komme ich dann endlich dazu duschen zu gehen und meine Zähne zu putzen. Das hatte heute einfach keine Priorität für mich, deshalb auch erst jetzt. In der Zwischenzeit schlafen Christoph und Felix kuschelnd ein - ein echt süßer Anblick!


Man sieht deutlich, was Felix für eine Raupe Nimmersatt ist. Nämlich daran, dass er langsam ein „Milchbäuchlein“ bekommt, wie ich es nenne. Das merken wir auch an der Windel, die nimmer so weit zugeht. Aber kein Wunder bei den Unmengen, die er trinkt. Ich weiß sowieso nicht, wo das alles bei ihm hinfließt.


Heute ist es wirklich eine Herausforderung für mich, ihn so ewig lang zu stillen. Ich bin müde und möchte mich hinlegen, aber jedes Mal, wenn ich denke „Ok, er hat abgedockt. Jetzt wird er fertig sein“ fängt er immer wieder an, mit seinem süßen Mund verzweifelt in der Gegend nach der Brust zu suchen. Mittlerweile stille ich ihn seit fast 5 Stunden, mit nur einer halben Stunde Pause. Eigentlich bin ich ja dankbar dafür, weil ich heute wieder einen Milchstau hatte, wo auch gleich wieder meine Temperatur auf 38,5 raufgegangen ist, und es deshalb so gut ist, dass er viel saugt. Aber 5h ist schon echt verdammt viel und jetzt würd’s mir dann aber auch reichen!


Die Stillpausen von 2h sind einfach zu kurz, um dabei wirklich zur Ruhe zu kommen. Ich bin ja nur sehr froh, dass ich vor lauter Müdigkeit auf Knopfdruck schlafen kann. Das ist schon echt ein Segen, denn ich versuche dadurch jede einzelne Sekunde zu nutzen.


Punkto Milchstau haben wir jetzt beschlossen, sollte das Fieber wiederkommen, dass ich das Antibiotikum nehme. Jetzt schleppe ich das nämlich schon fast eine Woche mit mir herum. Irgendwann muss auch ich dann nämlich zugeben, dass es mein Körper nicht mehr anders schafft, er einfach Unterstützung braucht. Weil es ihn sonst zu sehr schwächen würde – von meiner Gefühlslage ganz zu schweigen.


Wenn Felix so richtig Hunger hat und an meiner Brust saugt, dann spüre ich es bei den ersten Zügen bis in den Rücken. Da kann’s schon mal vorkommen, dass ich mein Gesicht verziehe. Ist allerdings, laut meiner Hebamme, völlig normal und verschwindet nach ein paar Momenten wieder.

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